Russland und Ukraine im Kontext der internationalen Beziehungen

15:34 25.04.2023 • Yuri Sayamow , Leiter des UNESCO-Lehrstuhls für die Untersuchung globaler Probleme und der entstehenden sozialen und ethischen Herausforderungen für neue Städte und ihre Bevölkerung. Fakultät der globalen Prozesse, Lomonossow-Universität, Prof. Dr. hist

Die Menschen, die sich in der heutigen Welt für die Berichte der Massenmedien über die Ukraine interessieren, wissen recht oft gar nicht, wo das Territorium mit diesem Namen auf der Landkarte liegt und was sie mit Russland verbindet. Indessen sind Russland und Ukraine historisch ein Teil der einheitlichen orthodoxen slawischen Zivilisation und, wie viele meinen, auch das einheitliche Volk. Rus, die sich Anfang des 9. Jahrhunderts als ein mächtiger slawischer Staat formiert hat, entwickelte sich und erwarb neue Territorien und Besitze, was in Europa und außerhalb davon immer Eifersucht und Besorgnis ausgelöst hat. Karl Marx schrieb darüber: „Vor uns werden uralte Landkarten der Rus aufgefaltet, die aufzeigen, dass dieses Land in Europa einmal sogar größere Flächen besaß, als jene, die sie sich heute rühmen kann. Ihr kontinuierliches Wachstum vom 9. bis zum 11. Jahrhundert wird mit Besorgnis festgestellt“.1

Im 12. Jahrhundert haben sich auf dem Gebiet der südwestlichen Rus die Fürstentümer Kiew, Tschernigow, Galitsch und andere selbstständige Fürstentümer formiert. Feudale Zersplitterung hatte die Schwächung der Kiewer Rus zur Folge, die im 14. Jahrhundert unter die Macht Litauens und Polens fiel. Der Kampf gegen die polnisch-litauische Versklavung wurde durch den Befreiungskampf des ukrainischen und weißrussischen Volkes unter der Führung des Hetmans Bogdan Chmelnizki beendet, der dem russischen Zar Alexej Michailowitsch das Ersuchen über die Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland richtete. Vor diesem Ereignis geschah folgendes. Seit Anfang der 1650er Jahre kamen in Moskau die Ersuchen über die Hilfe für die Ukraine, gegen die das polnische Heer herrückte, dieses Heerr verbreitete Tod und Zerstörung. Hetman der Ukraine Bogdan Chmelnizki entsandt nach Moskau die Botschaften mit dem Ersuchen, Ukraine unter die russische Herrschaft zu stellen und im Kampf gegen die Polen zu helfen, sonst wird sie „Gesinde und Knecht“ der polnischen Unterdrücker oder des türkischen Sultans, der auf die Ukraine auch erpicht war.

Am 8. Januar 1654 leistete die Rada von Perejaslawl dem einmütigen Willen der Menschen, die sich auf dem Platz versammelt haben, Folge und verkündete die Vereinigung der Ukraine mit Russland. Rada wurde mit dem gemeinsamen Gebet für die Einheit der Ukraine und Russland „für alle Zeiten“ abgeschlossen. Das war das größte Ereignis in der Geschichte der slawischen Brüdervölker, das die weitere Entwicklung der geopolitischen Situation in Europa und in der Welt stark beeinflusst hat.

Gemäß dem Vertrag von Perejaslawl wurden die Gebiete von Poltawa, Kiew, Tschernigow, Volyn und Podolien dem russischen Staat unter dem Namen Kleinrus angeschlossen, die Russland in den Kriegen helfen sollten und Russland verpflichtete sich, Ukraine gegen Angriffe zu schützen.

Die Wiedervereinigung slawischer Völker löste negative Reaktion des Westens aus, der auch in späteren Zeiten gegen das Erstarken Russlands unentwegt Widerstand leistete. Russische Diplomatie unternahm die Aktion einer umfassenden Erläuterung der russischen Position in der Frage der Wiedervereinigung mit der Ukraine. Nach dem Beschluss von Semski Sobor wurden in viele Staaten spezielle diplomatische Missionen entsandt.

Der Krieg gegen Polen, das mit dem Verlust der westrussischen Gebiete im Ergebnis der Wiedervereinigung der Ukraine nicht abgefunden hat, brach 1654 aus, dauerte 13 Jahre lang und wurde mit dem Vertrag von Andrussowo 16672 beendet. Im Ergebnis wurde die ganze linksufrige Ukraine an Russland abgetreten. Polen war insbesondere darauf erpicht, Kiew nicht abzutreten, jedoch hat es Russland geschafft, die uralte Hauptstadt für sich zu behalten und zahlte später Polen dafür 146 000 Rubel.

Das Westfälische System der internationalen Beziehungen, das in Entstehung begriffen war, verlieh dem Vertrag von Andrussowo den Charakter und die Bedeutung des gesamteuropäischen Aktes. Falls weitere Verhandlungen über den ewigen Frieden in die Sackgasse gerieten, wurde in Aussicht gestellt, „christliche Herrscher als Vermittler heranzuziehen“.3 Der Frieden von Andrussowo bestätigte die Einigung Russlands mit der Ukraine und nach seiner politischen Relevanz erreichte er das Niveau der wichtigsten internationalen Vereinbarungen der damaligen Periode, er gab in Verbindung damit dem neuen Kräfteverhältnis auf dem europäischen Kontinent den Ausschlag. Während des Nordischen Krieges hat der Hetman Masepa Peter den 1. verraten und überschlug auf die Seite seines Gegners Karl XII, schwedischen Königs, fand jedoch keine Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung. Der Nordische Krieg endete 1721 mit der Erhebung Russlands, das zur Großmacht und dem Imperium wurde, in dem die wiedervereinigten ukrainischen und weißrussischen Gebiete ein Teil davon bis zu seinem Aufhören 1917 waren. In dieser Zeit wurde der Terminus Ukraine praktisch nicht mehr gebraucht. Linksufrige Ukraine wurde von nun an Kleines Russland, rechtsufrige Ukraine – Südwestliche Region und die Südukraine Neurussland genannt. Seit 1783 wurde die Krim Russland angeschlossen.

Nach der Oktoberrevolution 1917 hatte der einseitige Austritt Russlands aus dem Krieg zur Folge, dass deutsche Truppen in die weiten russischen Gebiete vorrückten. Die Zentralrada, die auf dem ukrainischen Gebiet entstand, setzte auf die Besatzer mit der Hoffnung, dass sie ihr helfen, an der Macht zu bleiben. In der Situation der andauernden deutschen Offensive, des Bürgerkrieges und der ausländischen Intervention war die Sowjetmacht gezwungen, in die schwierigen Bedingungen des Brester Friedens einzuwilligen, laut denen Russland die Ukraine faktisch verlor.

Nach dem Zerfall des Russischen Reiches wurden die Pläne, einige Gebiete, darunter auch die Ukraine von Russland abzutrennen, von den Westmächten aktiv in die Tat umgesetzt. Ukraine war bis Februar 1918 kein selbstständiger Staat, als Deutschland im Vorfeld des Brester Friedens mit den ukrainischen Nationalisten den Vertrag eiligst geschlossen hat und strebte dadurch an, der Ukraine den Status einer Staatskörperschaft zu verleihen. Der Leiter der ersten sowjetischen Regierung W.I. Lenin nannte den Brester Frieden annexionistisch und gewaltsam, hielt ihn aber für die notwendige Maßnahme für das Überleben der Sowjetmacht.4

Das Projekt, ukrainische Gebiete von den russischen loszutrennen, sollte nach dem Vorhaben des baltischen Deutschen Paul Rohrbach, Ideologe des Projekts, Russland den Status der Großmacht entziehen, wurde bereits vor den Ersten Weltkrieg in Erwägung gezogen. Deutschland und später Entente-Interventen haben nach dem Austritt Russlands aus dem Krieg dieses Projekt aktiv realisiert.5

Der allgemein bekannte amerikanische Politologe und Ideologe der globalen USA-Dominanz Zbigniew Brzezinski betonte viel später: „Ukraine ist ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, sie ist das geopolitische Zentrum, denn ihre Existenz als selbstständiger Staat hilft Russland transformieren. Ohne Ukraine kann Russland noch für den imperialen Status kämpfen, aber dann würde es hauptsächlich der asiatische imperiale Staat“.6

Die Absichten, Russland zu schwächen und zu zerstückeln, begleiteten die sogenannte „ukrainische Frage“ im Laufe ihrer Existenz seit der Zeit der Vereinigung der Ukraine mit Russland 1654 und bis heute. Es war nicht gelungen, Ukraine von Russland während der ausländischen Intervention und des Bürgerkrieges loszureißen. Ukraine wurde auf ihrem gesamten Gebiet eine Sowjetrepublik mit Ausnahme der von ihr provisorisch getrennten westlichen Gebiete, die der UdSSR 1939 eingegliedert wurden. Es gilt die Meinung, dass der Bürgerkrieg mit der Befreiung der Krim und der Vertreibung der Wrangel-Truppen von der Halbinsel beendet wurde. Die Franzosen haben ihn eilfertig zum obersten Herrscher des Südens Russlands“ erklärt. Einige Politologen bezeichnen den Bürgerkrieg und die ausländische Intervention in Russland als Kampf für die Ukraine. Den Sieg in diesem Krieg trug die junge Sowjetmacht davon, die der Ukraine russische Gebiete, die den ukrainischen Territorien niemals gehörten, angeschlossen hat. Somit bekam sie die Überlegenheit gegenüber ukrainischen Nationalisten und Separatisten. 1918 wurden in die Ukraine die Gebiete des früheren Gouvernements Ekaterinoslaw und andere russische Gebiete mit den Städten Charkow- die damalige informelle Hauptstadt von Donbass – Alexandrowsk (heute Saporozhie), Donezk, Ekaterinoslaw (später Dnepropetrowsk, heute Dnepr), Elisavetgrad (heute Kropivnizki), Zhitomir, Lugansk, Mariupol, Nikolajew, Odessa, Cherson eingeschlossen. Hauptstadt der Ukraine wurde Charkow, in diesem Status blieb es bis zum 24. Juni 1934, als die Hauptstadt der Ukrainischen SSR wieder Kiew wurde. Niemand hat sich darum gekümmert, russische Gebiete, mit deren ausgeklügelten Anschluss an die Ukraine auf dem gesamten Gebiet der letzteren die Sowjetmacht hergestellt wurde, wieder an Russland zu bringen. Es galt die Meinung, dass diese Frage in dem einheitlichen Staat keine grundsätzliche Bedeutung hatte.

Jedoch wurde sie im vollen Maße tragisch für die russische Bevölkerung nach dem Zerfall der UdSSR und der Verwandlung ihrer ehemaligen Republiken in die unabhängigen Staaten. Administrative Trennungslinien zwischen ihnen wurden als Staatsgrenzen nicht abgestimmt, wie auch die staatliche Zugehörigkeit der Krim. Dabei hatte Sewastopol den Sonderstatus der Extraregion und war der Marinestützpunkt, es wurde dem Zentrum untergeordnet und gehörte den Streitkräften der Ukraine nicht.

Der Beschluss von 1918, dessen Autor, wie es manchmal behauptet wird, L.D. Trozki7 war, hatte heute das blutige Drama, das Leid und die Entbehrungen der Bürger auf den der Ukraine angeschlossenen russischen Gebieten zur Folge. Die ukrainischen Nationalisten unternahmen dort die Zwangsukrainisierung, deren Folge die Explosion in den Republiken Donezk und Lugansk, die Ausrufung ihrer Unabhängigkeit und die Lostrennung von der Ukraine war. Die Unterdrückung der Russen, der russischen Sprache und Kultur wurde zu einer der wichtigsten Ursachen für die Rückkehr der Krim und Sewastopol in die Russische Föderation.

Das Streben, die Welt neu zu eigenen Gunsten aufzuteilen, wird in den Versuchen der USA, anderer westlichen Mächte und des NATO-Blocks wieder lebendig, die die Weltherrschaft anstreben und sich bemühen, in den historischen Bereich der Interessen und der Sicherheit Russlands einzudringen und hier eigene Ordnung zu errichten. Die Zeugnisse eigener Verbrechen gegen Russland werden als “politisch unkorrekte“ abgewiesen. Der Westen verheimlicht heute nicht einmal, dass er die Aufgabe stellt, Russland und dann China als seine geopolitischen Konkurrenten zu vernichten.

1999 hat der militärische NATO-Block die Souveränität Jugoslawiens zerstampft, er bombardierte das Land brutal und organisierte die Militärinvasion, die dem Land den Schaden in der Höhe ca. 100 Mrd. Dollar zugefügt haben und das massenhafte Sterben der Zivilbevölkerung zur Folge hatten. Sogar der Ideologe des extrem rechten Flügels der Republikanischen Partei der USA Patrick Buchanan erzürnte sich über amerikanische Bombenangriffe auf den souveränen Staat, der die USA nicht angegriffen und sie in keiner Weise bedroht hat.8

Die unabhängige Kommission für die Untersuchung der Kriegsverbrechen der NATO gegen Jugoslawien hat den NATO-Einsatz als gesetzeswidrig eingestuft, weil die Allianz kein dafür notwendiges UNO-Mandat hatte. Im Ergebnis dieses Einsatzes hörte der unabhängige Staat auf zu existieren, der mehrere Jahre lang an der Spitze der Bewegung der Nichtpaktgebundenheit stand.

In der Epoche der Existenz der Sowjetunion wäre solche Aktion der NATO gegen die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien grundsätzlich ausgeschlossen. Aber zum Zeitpunkt dieses Ereignisses hatte sich Russland erst mit Mühe und Not nach der gigantischen Katastrophe erholt. Es war von innen untergraben, die UdSSR und ihre Einflusssphäre, die die Einflusssphäre der anderen Supermacht übertraf, wurden vernichtet. Sie hatte weder Kraft noch Möglichkeit, dieses Verbrechen zu verhindern.

2003 entdeckte der Westen die Bedrohung für den internationalen Frieden und Sicherheit in dem Irak, der recht große Ölvorkommen besaß, um das nächste Opfer der „humanitären Intervention“ zu werden. Der Angriff der USA und ihrer Verbündeten gegen den Irak unter dem erfundenen Vorwand, der später nicht nachgewiesen wurde, riss dieses einst gedeihende unabhängige Land für mehrere Jahre in den Sumpf des zerstörerischen Krieges.

Das Schicksal Saddam Husseins 2011 teilte der Herrscher eines anderen ölreichen arabischen Staates Libyen Muammar Gaddafi. Die westliche Aggression unter dem Vorwand des Kampfes für Menschenrechte nahm für ihn die Wendung der erschütternd brutalen Abrechnung. Westmächte sind für die Ermordung Gaddafis direkt verantwortlich. Sie wurde möglich, nachdem die Wagenkolonne des libyschen Leiters von dem NATO-Kampfhubschrauber aus der Luft erschossen wurde. Und wiederum wurde das Staatswesen des Landes faktisch vernichtet und der Staat, der früher durch seinen hohen Lebensstandard, große soziale Leistungen, kostenfreie Bildung und das Gesundheitswesen berühmt war, die aus den Einnahmen aus dem Erdöl finanziert wurden, sich in einen Raum verwandelt hat, der in die entfernte Vergangenheit zurückgeworfen wurde, in dem der währende Krieg zwischen den Stämmen wütet.

In dem destabilisierten Raum, in dem die Initiatoren der Intervention vorhatten, in ihren Interessen „das gesteuerte Chaos“ als Methode für die Zerstörung der bestehenden Staaten und Gesellschaften auszulösen, um das neue Modell zu schaffen, entwickelte sich die Bewegung der islamischen Fundamentalisten, die sehr schnell zur weltweiten terroristischen Bedrohung wurde. Die Interventen verlieren nicht nur die Kontrolle über die Situation in dieser Region, sondern auch über das ersehnte Erdöl, das all das verursacht hat. Der sogenannte „Islamische Staat“ stellte beträchtliche Ölströme unter seine Kontrolle. Der „Islamische Staat“ ist die Organisation islamischer Fundamentalisten, die in Russland und vielen anderen Staaten verboten ist und für den Aufbau des weltweiten islamischen Kalifats9 plädiert.

Aus dem Verkauf des Erdöls, das er in seinen Besitz genommen hat, kann er seine Kriegsabenteuer, Terrormilizen, Waffen, Propagandamittel, Kampfhandlungen und weitere Eroberung der Territorien sowie die Rekrutierung neuer Kontingente und das Vordringen in andere Regionen bezahlen. Die Koalition der westlichen Staaten, die ihre Truppenkontingente in Syrien illegitim, ohne Zustimmung der legitimen Regierung stationiert hat, war nicht in der Lage oder nicht gewillt, den islamischen Terroristen gebührende Abfuhr zu erteilen. Das haben die Streitkräfte der Russischen Föderation gemacht, die auf Ersuchen der legitimen syrischen Macht Syrien zur Hilfe kamen und die Formierungen der Banditen effizient zerschlagen haben.

Nach der Destabilisierung der Ukraine, in der nach westlichen Mustern Staatsputsch durchgeführt wurde, und Syrien, das auch der „humanitären Intervention“ ausgesetzt wurde, die mit der Forderung verbunden war, den legitim gewählten Präsidenten zu stürzen, sollte Russland laut den Träumen westlicher Strategen das nächste Opfer werden. Auf seine Reichtümer hat der Westen schon längst abgesehen und dachte darüber nach, wie man dazu Zugang beschaffen und an sich reißen konnte. Madelein Albright, die Ende der 90er Jahre das Amt der US-Außenministerin antrat, missbrauchte die Schwäche Russlands und schlug unbefangen vor, die sibirischen Reichtümer zum „allgemein menschlichen Gut“ zu erklären.10

Es steht ohne Zweifel, dass Russland später oder früher der Intervention des Westens ausgesetzt würde, der nicht einmal für nötig hielt, seine Absichten zu verheimlichen, hätte das Land nicht den festen Kurs eingeschlagen, seine Positionen als Großmacht, seine wirtschaftlichen und Verteidigungsmöglichkeiten wiederhergestellt, um die aggressiven Bestrebungen der potentiellen Gegner einzudämmen. Solange es keine sicheren internationalen Garantien gibt, die die Aggression und den Krieg zu verhindern vermögen, gehen die Staaten von der vitalen Notwendigkeit aus, die Möglichkeit zu haben, sich, eigenes Territorium und eigene Bevölkerung zu schützen. Das lehren bedeutungsschwere Erfahrungen der ausländischen Intervention in Sowjetrussland und die ersten Jahre der Existenz des neuen Staates, die Aggressionen gegen Jugoslawien, den Irak, Libyen, Syrien und die von außen inspirierten Staatsputschs in vielen Staaten.

Heute beobachten wir in der Ukraine die Wiedergeburt der Bewegungen vom faschistischen Schlage, die Verhöhnung der Erinnerung an die Befreier, Umschreiben der Geschichte mit dem Ziel, ukrainische Nationalisten, Verbrecher und Verräter etwa wie der ukrainische „Führer“ Bandera, als Helden darzustellen und die Verbrechen weißzuwaschen, die die Nazis und ihre Komplizen verübt haben.

Da wird der Fehler aus der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen wiederholt, als die westlichen Staaten, die sich als Demokratien bezeichneten, gegen den Nazismus nicht vorgegangen waren und betrieben ihm gegenüber die „Beschwichtigungspolitik; mit der Absicht, ihn zu eigenen Zwecken zu nutzen. Heute ist es schwer, westliche Demokratien in der Beschränkung der Rechte und Freiheiten, bei der Verfolgung der Andersdenkenden, Verhärtung der Maßnahmen gegen die Öffentlichkeit und Massenmedien von den Diktaturen zu unterscheiden. In diesen Bereichen hat das Kiewer Regime sie alle übertroffen, das die Bürger der Ukraine mit der Einführung immer neuer drakonischer Gesetze, die harte Strafmaßnahmen vorsehen, unterdrückt. Aber auch ohne Gesetz, ohne Gericht und Untersuchung kann heute ein Mensch in der Ukraine, der den Neonazis aus diesen oder jenen Gründen nicht gefällt, vernichtet oder gefoltert werden.

In seinem Artikel „Über die historische Einheit der Russen und Ukrainer“, der am 12. Juli 2021 veröffentlicht wurde, betont der Präsident der Russischen Föderation W.W.Putin, dass „Ukraine Schritt für Schritt ins gefährliche geopolitische Spiel hineingezogen wurde, dessen Ziel es ist, Ukraine in die Barriere zwischen Europa und Russland, in das Aufmarschgelände gegen Russland zu verwandeln“.11

Die USA schlugen ganz offen den Kurs auf die Verwandlung der Ukraine ins Anti-Russland, in eine Art ihres riesigen Militärstützpunktes ein, von dem die Vernichtung Russlands möglich wäre. Wären auf dem Gebiet der Ukraine amerikanische Raketen stationiert, dann würde ihre Anflugzeit bis zu den wichtigsten Zielen Russlands nur einige Minuten betragen. Russland strebte an, die gefährlichen Entwicklungen zu verhindern, die in eine globale Katastrophe und existenzielle Bedrohung für die Menschheit münden könnte, es überreichte den USA und der NATO die Initiativen zur Regelung und schlug vor, den Grundsatz der friedlichen Beilegung der Streitigkeiten festzuschreiben und einander nicht als Gegner aufzufassen. Dafür war es notwendig, auf die weitere NATO-Erweiterung und den Beitritt der Ukraine dazu zu verzichten, die zu ihren neutralen Status, der bei dem Erwerb der Unabhängigkeit erworben wurde, zurückkehren würde.12

Jedoch haben die USA und NATO die Vorschläge Russlands ignoriert und handelten weiter von der Position der Stärke und der Androhungen an Russland weiter. Statt Interessen, die Sicherheit einer solchen Macht wie es Russland ist zu berücksichtigen, das dazu noch das nukleare Arsenal besitzt und in der Lage und bereit ist, sich zu schützen und seine Unabhängigkeit um jeden Preis zu gewährleisten, lieferte der kollektive Westen weiter Unmengen der modernsten Waffen und bereitete sie ganz offen, die Rolle der „Kanonenfutter“ im Kampf gegen das russische Brudervolk zu erfüllen.

Am 19. Februar 2022 hat der ukrainische Präsident Zelenski, der zur Marionette in den Händen der Überseeherrscher wurde, auf der Münchener Sicherheitskonferenz erklärt, dass Ukraine vorhat, den Status der Nuklearmacht zu erlangen. Das wäre schon lebensgefährliche Bedrohung für Russland. In der UdSSR beteiligte sich Ukraine an der Entwicklung der Kernwaffen und die vorhandenen Informationen zeugen, dass sie an den Aufbau der Kernwaffen wesentlich näher als Iran stand, der so viele Sorgen den Amerikanern bereitet hat. Die Ukraine besaß auch die Möglichkeit für die Herstellung der Trägermittel.

Die Situation um die Ukraine erreichte den kritischen Punkt. An der Kontaktlinie mit Donbass und Lugansk wurde die Gruppierung der ukrainischen Streitkräfte konzentriert, die 150 000 Mann zählte. Die Bombenangriffe gegen die nicht anerkannten Republiken Donezk und Lugansk wurden verstärkt. Diese Bombenangriffe hörten im Laufe der acht Jahre seit der Unterzeichnung der Vereinbarungen 2014 ungeachtet der Minsker Vereinbarungen nicht auf. Das Kiewer Regime erklärte bei der totalen Duldung der westlichen Garanten Deutschland und Frankreich offen, dass es nicht vorhat sie zu erfüllen. Es lagen alle Anzeichen und geheimdienstliche Informationen vor, die bestätigten, dass Kiew groß angelegte Offensive gegen die Krim, Donbass und Lugansk vorbereitet. Später wurden diese Informationen durch die operativen Dokumente und Landkarten der geplanten Kriegshandlungen bestätigt, die in den Besitz der Geheimdienste gelangten.

In dieser Situation konnte Russland keine Vernunft von den besinnungslosen Kiewer Politikastern erwarten, die ihre westlichen Gönner gegen Russland aufgehetzt haben. Als Antwort auf die Ersuchen über den Schutz der Zivilbevölkerung hat Russland die Republiken Donezk und Lugansk anerkannt und ist mit ihnen vorgegangen, um die Schläge der ukrainischen Streitkräfte und den Tod mehrerer hundert tausend Menschen zu verhindern. Die spezielle Militäroperation der russischen Streitkräfte, die am 24. Februar angefangen wurde, hatte zum Ziel, Ukraine zum Frieden zu zwingen, ihre Kriegshandlungen gegen die Zivilbevölkerung, die sie seit 2014 geführt hat, einzustellen, sie zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren.

Auf den befreiten Gebieten der Ukraine wurden mehrere schreckliche Zeugnisse der Verbrechen ukrainischer Neonazis gegen die Zivilbevölkerung aufgedeckt. Schock war die Entdeckung ca. 30 US-Biolabors auf dem ukrainischen Gebiet, in denen sehr gefährliche Experimente mit den Erregern der tödlichen Krankheiten und ihrer Überträger durchgeführt wurden. Dabei wurde offenkundig, dass der Ausbruch der COVID-Pandemie, die Verbreitung der „Vogelgrippe“ und Infektionen, die Tier- und Geflügelbestände in Russland vernichtet haben, unmittelbaren Bezug darauf haben. Es wurde auch festgestellt, dass die Biolabors mit Pentagon-Geld und unter der Schirmherrschaft der Familie des Präsidenten Biden funktionierten, dessen Sohn Hunter diese schmutzige Sache als profitables Geschäft betrieben hat.

Während der Anhörung im Senat war die Vize US-Außenministerin Viktoria Nuland gezwungen, das Bestehen der US-Biolabors in der Ukraine unter Eid zu gestehen. Die Amerikaner haben sich bemüht, dass die Materialien aus diesen Labors nicht in die russischen Hände geraten.13

Die Einmischung solcher westlichen Diplomaten wie es Viktoria Nuland ist in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten wird zur außenpolitischen Erscheinung. Besonders deutlich trat dieses mit dem Status unvereinbare Verhalten, das die Diplomaten und offiziellen Vertreter anderen Staates, amerikanische und andere westliche Diplomaten und aus der Europäischen Union während der Ereignisse in der Ukraine vor dem Staatsputsch und danach und auch in Weißrussland demonstriert haben, wo nach den analogen Schablonen regierungsfeindliche Aktionen 2020 initiiert wurden, besonders deutlich in Erscheinung. Der amerikanische Botschafter in der Ukraine Geoffrey Pyatt hat beispielsweise die Aktionen der Organisatoren der regierungsfeindlichen Verschwörung koordiniert. Viktoria Nuland, die auf dem „Maidan – dem Kiewer Platz, der zum Zentrum des regierungsfeindlichen Putsches geworden war, vergab den bewaffneten Banditen die Kekse und der US-Vize Präsident nahm Platz im Sessel des ukrainischen Präsidenten ein und leitete die Sitzung der ukrainischen Regierung, die nach dem Vertreiben des legitimen Präsidenten gebildet wurde.

Die Botschafter der EU-Staaten versuchten, die ukrainischen Erfahrungen auf das benachbarte Weißrussland auszudehnen und nahmen in Minsk an der Versammlung der Initiatoren der regierungsfeindlichen Versammlungen in einer Privatwohnung teil und bekundeten ihre Solidarität mit den Organisatoren der Pogrome, Provokationen und Angriffe gegen die Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden. USA und Europäische Union stellten unverhohlen Dutzende Millionen Dollar und Euro für die Unterstützung der illegitimen Opposition zur Verfügung, die aus Polen und Litauen agiert hat. Polen und Litauen wurden somit zum Aufmarschgelände für die massive politische Offensive des Westens gegen Weißrussland und letztlich gegen Russland. So weit sind Westmächte und ihre Vertreter nie gegangen und nie verachteten sie so offen und zynisch die Normen und Regeln, die den diplomatischen Status bestimmen, nie haben sie sich so etwas erlaubt, nicht in Sowjetrussland, das durch den Welt- und Bürgerkrieg und revolutionäre Erschütterungen geschwächt wurde, und schon gar nicht in den Beziehungen mit der UdSSR, deren Sowjetrepubliken Ukraine und Weißrussland waren. Die demonstrative Demütigung der Würde der Ukraine, die von den Westmächten demonstriert wurde, wurde erst dann möglich, wenn der Westen es geschafft hat sie Russland entgegenzusetzen. Die Fakten der groben Einmischung des Westens in die inneren Angelegenheiten der Ukraine, Weißrusslands und anderer Staaten im postsowjetischen Raum muss man im Kontext seiner Versuche betrachten, neue globale Welt durch die Schwächung Russlands und seine Liquidierung als geopolitischer Rivale zu schaffen.

Indessen wird der 24. Februar 2022 nicht nur als Tag des Beginns der speziellen Militäroperation Russlands in der Ukraine, sondern auch als Ausgangspunkt der neuen Zeit in die Geschichte eingehen. Die Welt wird nie mehr sich mit der imperialen Frechheit und dem Streben zur globalen Dominanz der USA abfinden, die sich auf den aggressiven NATO-Block und seine Vasallen stützen. Russland übernahm wieder die Mission, die von den Nazis okkupierten Völker, wie es heute die Völker der Ukraine sind, zu befreien. Die Flamme der russischen speziellen Operation, die den Nazismus vernichten soll, ist berufen, modrige Plagen der menschenverachtenden Ideologie auszubrennen. Russland hat wieder die menschliche Zivilisation verteidigt, wie es schon während der Abwendung der napoleonischen Invasion, des Ersten und Zweiten Weltkrieges war. Die Welt ist wesentlich größer als die Vereinigten Staaten Amerikas und der gesamte kollektive Westen, die sich bemüht, das Recht an sich zu nehmen, sie zu verwalten. Der Westen ist bis jetzt nicht in der Lage, sich von der verbrecherischen Idee der kolonialen Versklavung und der Ausbeutung anderer Völker frei zu machen. Heutige Generation erlebt den Anfang vom Ende der Beraubung durch Dollar und des Aufzwingens der grünen Papierfetzen, die durch nichts gesichert sind, als universelles Zahlungsmittel. Das erlaubt ihrem Emittenten den USA – auf Kosten der anderen zu leben. Im Osten erheben sich neue Giganten China und Indien. Zusammen mit Brasilien, Südafrika und Russland bilden sie das neue Format BRICS, das die einstige Macht und den Einfluss der G7 in die Vergangenheit befördert.

Das befreite Volk der Ukraine wird sich mit dem Brudervolk wieder vereinen, mit dem es mit den unzertrennlichen Banden historisch verbunden ist. Ukrainische Nazis waren nicht in der Lage, sie zerreißen. Eben sie, aber nicht Russland muss man als Aggressor auffassen, insbesondere nach dem Überfall auf das Gebiet der Russischen Föderation und nachdem von den Hubschraubern das Brennstofflager bei Belgorod in Brand gesetzt wurde. Russland, das den Überfall ukrainischer Neonazis und große Opfer verhindert hat, erschien als Friedensstifter, der das Land, das bis zum Äußersten militarisiert wurde und mit westlichen tödlichen Waffen vollgespickt ist, das durch Nazismus untergeordnet und total verelendet ist, in die Bahnen des normalen, wohl situierten Lebens zurückzubringen. Die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine wird die Welt sicherer machen, die Gefahr der globalen Konfrontation und der Selbstvernichtung der Menschheit in Flammen des nuklearen Krieges abwenden.

 

 

  1. K.Marx. Secret diplomatic history of the XVIII century, London, 1899, p. 76 (inoffizielle Übersetzung ins Deutsche)
  2. Малов А. В. Русско-польская война 1654–1667 гг. – М.: Цейхгауз, 2006.
  3. История дипломатии, т. 1. М., 1959, стр. 296.
  4. В.И.Ленин. Соч., 5 изд., т. 27, стр. 234
  5. Кронауэр Йорг. Кто владеет Киевом. Специальный выпуск журнала «Junge Welt». Цит. по: «Альтернатива» от 02 июля 2012 года. www.alternatio.org
  6. Бжезинский З. Великая шахматная доска. Господство Америки и его геостратегические императивы. – М.: Международные отношения, 1998. С. 61.
  7. Vgl.: Дойчер И. Троцкий. Вооруженный пророк. 1879-1921 гг. – М.: ЗАО Центрполиграф, 2006. ISBN 5-9524-2147-4
  8. Бьюкенен, Патрик Дж. Смерть Запада. – АСТ, 2007. – ISBN 5-17-017537-Х.
  9. Ist in der Russischen Föderation und vielen anderen Staaten verboten (Anm. des Autors).
  10. Михалков Н.С. Аргументы и факты, выпуск 06 (1267) от 9 февраля 2005 г.
  11. В.В. Путин. «Об историческом единстве русских и украинцев». Официальный сайт Кремля, 12.07.2021 http://www.kremlin.ru/events/president/news/66181
  12. МИД России опубликовал предложения США и НАТО по безопасности Европы. Рупостерс, 17.12.2021. https://ruposters.ru/news/17-12-2021/rossii-opublikoval-predlozheniya-bezopasnosti-evropi
  13. Нуланд признала Нуланд признала наличие объектов биоисследований на Украине. РИА Новости, 25.03.2022. https://ria.ru/20220309/nuland-1777200166.html

 

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